Vom Arbeiterviertel zum Szeneviertel,
von der Mietskaserne zum Stalin-Stil.
Wie eine gewaltige Schneise führt die Karl-Marx-Allee durch den Stadteil Friedrichshain Richtung Osten. Vor dem Krieg bis zum Alexanderplatz Frankfurter Allee genannt, wurde sie in den Fünfziger Jahren zur Stalin-Allee und von der DDR zu einem Prachtboulevard ausgebaut. Die Bauten im sozialistischen Zuckerbäckerstil stehen heute unter Denkmalschutz.
Wenn man am Frankfurter Tor links oder rechts in die Seitenstraßen abbiegt, ändert sich die Atmosphäre sofort. Typische Berliner Mietskasernen-Bebauung steht im Kontrast zur kalten Pracht der DDR-Tangente.
Hier tauchen wir ein in den Samariter- und den Boxhagener Kiez. Beide sind einen Besuch wert.
In der wilden Zeit nach der Wiedervereinigung gab es für Monate keine funktonierende Administration in Ost-Berlin. Aber es gab viele leerstehende, heruntergekommende Häuser und Gewerbeanlagen, die von jungen Leuten und Künstlern besetzt wurden. So entstand die legendäre Ost-Berliner Kneipen-, Club- und Kulturszene, die bis heute ihre Anziehungskraft nicht verloren hat. In der Gegend um den Boxhagener Platz steppt in der Nacht (normalerweise) der Bär. Die Simon-Dach-Str. und das RAW, das ehemalige Reichsbahn-Ausbesserungswerk, bilden ein Mekka für Ausgehfreudige.
Wie auch im benachbarten Prenzlauer Berg haben die Kieze an der Karl-Marx-Allee allerdings sehr unter Gentrifizierung zu leiden. Investoren entmieten und sanieren. Die neuen Mieter sind wohlhabend. Die seit Jahrzehnten hier Ansässigen können sich die neuen Mieten nicht mehr leisten.
Dagegen gib es noch immer Widerstand, das besetzte und umkämpfte Haus an der Rigaer Str. zeugt davon. Auch in vielen anderen Häusern in Friedrichhain zeugen Parolen an den Fassaden von der Einstellung der Bewohner zur Mietpreis-Explosion der letzten Jahre.
Kieze im Umbruch – lebenswert, vielfältig, gefährdet …
Schlendern Sie mit uns durch die spannende Gegend nördlich und südlich der Karl-Marx-Allee, die auf einer Stadtführung Friedrichshain natürlich auch nicht zu kurz kommen darf.
- Art der Tour: Private Stadtführung ausschließlich für Sie (und Ihre Gruppe)
- Termin: nach Wunsch
- Dauer: 1,5-3 Std.
- Startort: Schlesisches Tor, RAW, Boxhagener Platz oder Frankfurter Tor
- Personenzahl:
Stadtführung zu Fuß: 10 Pers. (Corona-Regel), darüber hinaus benötigen Sie weitere Guides - Sprachen: dt., engl., span., ital., franz. und weitere Sprachen auf Anfrage
Wir beraten Sie gern:
- Tel.: 030 61 30 58 61
- Email: info@berlin-tour-and-guide.de