EIN SPAZIERGANG DURCH DEN PARK VON SANSSOUCI

A walk in the parc – das Herbst- und Winter-Vergnügen im Preußischen Arkadien

Potsdam - Schloss Sanssouci, KolonadenDas weltberühmte Schloss Sanssouci mit seiner nach Süden gelegenem barocken Parkanlage ist die Attraktion Potsdams. Aber weiter als über den Weinberg südlich des Schlosses und der Großen Fontäne im anschließenden barocken Garten kommen die wenigsten Touristen hinaus.
Dabei lohnt es, sich Zeit zu nehmen, um auch den angrenzenden weitläufigen Landschaftsgarten aus dem 19.Jahrhundert zu besuchen.
Die Hauptachse des Parks liegt zwischen dem Osteingang mit dem Obelisken in nachempfundenem ägyptischen Stil und dem gewaltigen Neuen Palais im Westen des Parks, die größte Schloss-Anlage, die Friedrich der Große jemals bauen ließ.
Zwischen Friedenskirche am Ost-Eingang und Neuem Palais findet der Spaziergänger viele weitere Bauwerke, die dekorativ in den Park eingebettet sind – Tempel, Pavillions, Statuen, Schlösser …
Begleiten Sie uns auf unserem herbstlichen Sparziergang durch den Park – “off the beaten track”.

Wir beginnen unseren Rundgang in unmittelbarer Nähe zum Schloss Sanssouci.

Park Sanssouci, chin.TeehausDas chinesische Teehaus wurde noch zu Lebzeiten Friedrich II. fertiggestellt – als lohnendes Ziel für den promenierenden Hofstaat. Hier ließ man sich gern Tee und Gebäck servieren. Ein opulent gestaltetes Bauwerk im chinesischen Stil – nach Vorstellungen des 18.Jahrhunderts.
Oben auf dem Dach thront ein fetter Mandarin mit Sonnenschirm. Um das Bauwerk herum sehen wir prächtig gekleidete Chinesen – allerdings mit europäischen Gesichtern und eher europäischen anmutenden Gewändern. Chinesische Physiognomie und Kleidung war dem europäischen 18.Jahrhundert noch recht fremd.

Park Sanssouci, Szenerie am Römischen BadehausWeiter geht es nach Südwesten vorbei an einem kleinen, dekorativen Bauernhaus mit gemütlichem Cafe zu den Römischen Bädern. Diese wurden unter Friedrich-Wilhelm IV. in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts erbaut – zur Dekoration des Parks und nicht für das Badevergnügen.
Eine wunderbare Anlage im Stil der Toscana. Friedrich-Wilhelm IV., der 100 Jahre nach der Inthronisation Friedrichs II. die Geschicke Preußen in seine Hände nahm, liebte Italien und seine Architektur. Neben Friedrich II. war er es, der Potsdam seinen Stempel aufdrückte und wunderbare Bauwerke im italienischen Stil erbauen ließ – wie Friedenskirche, Orangerie-Palast, die Römischen Badehäuser und vieles andere mehr.

Park-Sanssouci, Maschinenteich, nähe Schloss CharlottenhofNach Süden erstreckt sich der Maschinenteich, über den wir Schloss Charlottenhof erreichen.
Dieses klassizistischen Schlößchen wurde von Karl-Friedrich-Schinkel erbaut – dem wichtigsten Architekten für Berlin, Brandenburg/Preußen (“in jedem Winkel ein Schinkel”)
Die Landschaft um das Schloss herum wurde von Peter Josef Lenné gestaltet, einem der größten Gartenarchitekten des 19. Jahrhunderts, der viel mit Schinkel zusammengearbeitet hat.
Alle Zimmer des Schlosses sind noch original erhalten, so auch das berühmte Zeltzimmer, errichtet im Stil römischer Feldherrenzelte. Hier hat der Weltreisende und Forscher Alexander von Humboldt einige Zeit gelebt.

Park Sanssouci, Neues PalaisZurück zur Hauptachse des Parks – Diese verläuft in Ost-West-Richtung – vom Obelisken in ägyptischen Stil bis zum Neuen Palais. Diese gewaltige Schlossanlage wurde von Friedrich dem Großen nach dem Siebenjährigen Krieg erbaut, als “faronade”, wie sich seine Majestät auszudrücken beliebte. Also als Prahlerei, nur um vor den großen Mächten Europas – Frankreich, Russland und Österreich – den Herrschaftsanspruch Preußens zu unterstreichen. Denn nach den drei für Preußen siegreichen Schlesischen Kriegen, deren verlustreichster der Siebenjährige Krieg war, spielte auch das bisher kleine Preußen in der 1. Liga der “Supermächte” Europas.

Sanssouci, Historische WindmühleZurück geht es Richtung Schloss Sanssouci zu den Neuen Kammern, die von Friedrich II. nach Fertigstellung des Schlosses Sanssouci als Gästehaus gebaut wurden – als architektonisches Pedant zu der Gemäldegalerie, die etwa zeitgleich auf der Ostseite seines Lieblingsschlosses entstand.
Von hier hat man einen schönen Blick auf die Historische Windmühle, das weithin sichtbare Wahrzeichen des Parks von Sanssouci. Schon um 1740, als Friedrich II. sein Lieblingsprojekt, das Schloss Sanssouci, in Planung gab, stand hier ein Windmühle – allerdings eine deutsche Blockwindmühle, die sich komplett in den Wind drehen ließ. Heute steht hier eine holländische Windmühle, die zweite ihrer Art an diesem Platz. Die erste aus dem 19.Jahrhundert wurde im 2.Weltkrieg zerstört. Die heutige Mühle ist eine voll funktionsfähige Rekonstruktion. Noch heute wird hier Korn gemahlen. Mit dem Mehl wird eine spezielle Brotsorte gebacken, die man in Preußen auch schon zur Zeit des großen Friedrichs kannte.

Schloss Charlottenhof, DetailHier endet unser kleiner Herbstspaziergang, der keinen vollständigen Überblick über die wunderbaren Bauwerke des Parks bietet, aber zeigen soll, dass es lohnenswert ist, sich Zeit zu nehmen, um diesen berühmten Park zu entdecken – zu allen Jahreszeiten, so auch im Winter.

Die herrliche Friedenskirche, den Orangeriepalast, Drachenhaus und Belvedere besuchen wir beim nächsten Mal.

Ihr Peter J. Kahler und das Berlin-Tour-and-Guide-Team

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Individuelle, private Bus/Minivan/Limousinen-Touren nach Potsdam ab Berlin mit Besuch von Schloss Sanssouci und den Gärten organisieren wir natürlich auch.

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