Schon unter dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm entstand Mitte des 17.Jahrhunderts auf einer alten Befestigungsanlage das Stadtschloss zu Potsdam. In der Folge wurde es nach dem Berliner Stadtschloss die zweite Hauptresidenz der Kurfürsten von Brandenburg, später der Könige Preußens und der Kaiser des Deutschen Reiches.
Während der Herrschaft Friedrichs des Großen baute Georg Wenzelslaus von Knobeldorff das Schloss am Alten Markt um. Neben dem Schloss Sanssouci – ebenfalls von Knobelsdorff – galt das alte Potsdamer Stadtschloss als wichtigstes Werk des Friderizianischen Rokoko.
Während der alliierten Luftangiffe des 14.April 1945 wurde die gleich neben der Nikolaikirche gelegene Schlossanlage schwer beschädigt.
Wie schon vorher das Berliner Stadtschloss ließ die DDR auch das Potsdamer Pendant bis 1960 wegsprengen. Die Schlösser galten dem Regime als Symbole des preußischen Militarismus. Als einziger Teil der ursprünglichen Schlossanlage überlebte der benachbarte Marstall, der mittlerweile als Film-Museum genutzt wird.
Heute hat Potsdam sein Stadtschloss wieder. Es wurde bis 2014 rekonstruiert – mit originaler Barockfassade aber modernem Innenleben. Es ist nun Regierungssitz des Bundeslandes Brandenburg. Deswegen kann man an der West-Fassade als Inschrift lesen: “Ceci n’ est pa un chateau” – das ist kein Schloss. So ändern sich die Zeiten.
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